Mittwoch, 29. Mai 2013

Unschuldig im Gefängnis - Justizopfer und ihr Kampf gegen Fehlurteile (Bayerischer Filmpreis „Blauer Panther“ 2013) VOX/SÜDDEUTSCHE TV – DIE STORY IM ERSTEN: Der Fall Mollath - In den Fängen von Justiz, Politik und Psychiatrie


Bei rund 800.000 verhandelten Fällen/Jahr 500 Bürger unschuldig verurteilt? - Von Monika de Montagazon über Ralf Witte und Hubert Schöpfer zu Gustl Mollath - Zum katholischen Prangertag zwei beherzte Programmhinweise: VOX liefert ARD Steilvorlage für Gustl-Mollath-Doku. Ob die dann auch den nächsten BAYERISCHEN FILMPREIS („Blauer Panther“) bekommt?



Die Story im Ersten: Der Fall Mollath - In den Fängen von Justiz, Politik und Psychiatrie

  

Das Erste - Montag, 03.06.13 | 22:45 - 23:30 (45 Min.)



Wiederholungen: 



04.06.2013 04:45 Uhr Das Erste - Die Story im Ersten: Der Fall Mollath - In den Fängen von Justiz, Politik und Psychiatrie



09.06.2013 00:25 Uhr tagesschau24 - Die Story im Ersten: Der Fall Mollath - In den Fängen von Justiz, Politik und Psychiatrie

„Seit mehr als sieben Jahren sitzt Gustl Mollath aus Nürnberg in der geschlossenen Psychiatrie. Er hat alles verloren: Sein Haus wurde zwangsversteigert, geblieben ist ihm nicht einmal ein Foto seiner Mutter. "Ich hatte nicht einmal Punkte in Flensburg. Plötzlich sind Sie der kriminelle Wahnsinnige", beschreibt Gustl Mollath sein Schicksal. Sein Fall beschäftigt seit Monaten Medien und besorgte Bürger. (*) Der schlimme Verdacht: Gustl Mollath wurde weggeschafft, um Steuersünder zu schützen. Haben Justiz und Politik in dem Fall versagt? Oder wurde Gustl Mollath tatsächlich bewusst in die Psychiatrie gesteckt?

Vor gut zehn Jahren: Gustl Mollath ist gut situiert, er restauriert Ferraris, verkauft sie an betuchte Kunden. Seine Ehefrau ist Vermögensberaterin bei der Hypovereinsbank, berät reiche Kunden bei der Geldanlage in der Schweiz. Gustl Mollath versucht, sie davon abzubringen, informiert ihre Bank. Als der Streit eskaliert, erstattet er Anzeige wegen Schwarzgeldgeschäften. Doch die Staatsanwaltschaft Nürnberg ermittelt nicht, nimmt stattdessen den unbequemen Gustl Mollath ins Visier. Plötzlich soll er seine Frau misshandelt und Reifen zerstochen haben. Ein fragwürdiges Gutachten bescheinigt ihm ein "paranoides Gedankensystem", weil Gustl Mollath fest davon überzeugt ist, dass seine damalige Ehefrau tief in ein ausgeklügeltes Schwarzgeldsystem verstrickt ist.[…]“


Die Seite seines WA-Anwalts Dr. iur. h.c. Strate:


*

Schonungslose Analyse einer OSTAein a.D.


http://www.gustl-for-help.de/ (mit vielen Dokumenten)






Zur VOX/SÜDDEUTSCHE TV-Erstsendung hieß es noch: „In Deutschland werden jährlich rund 800.000 Straftaten vor Gericht verhandelt - fundierten Schätzungen zufolge sind davon etwa 20 Prozent Fehlurteile. Die Justizirrtümer können jeden treffen - zu Unrecht müssen Betroffene dann unter Geldstrafen, Bewährungsurteilen oder sogar mehreren Jahren Haft leiden. In der zweistündigen Samstags-Dokumentation "Unschuldig im Gefängnis - Justizopfer und ihr Kampf gegen Fehlurteile" (am 1. Dezember um 22:00 Uhr VOX) berichtet Süddeutsche TV über Menschen, für die dieses unfassbare Schicksal Realität wurde.“



Unschuldig im Gefängnis - Justizopfer und ihr Kampf gegen Fehlurteile

Am 01.06. um 22:10 Uhr




Mehr über Unschuldig im Gefängnis - Justizopfer und ihr Kampf gegen Fehlurteile - VOX.de bei 


 

„Es ist der Albtraum schlechthin, der Tag, mit dem sich alles im Leben ändert: Von einem Richter schuldig gesprochen 'Im Namen des Volkes' und der Verurteilte weiß: Ich war es nicht. Doch keiner glaubt ihm und er muss es beweisen. Justizirrtümer können jeden treffen. In der Bundesrepublik Deutschland werden jährlich rund 500 Bürger unschuldig verurteilt. Bei rund 800.000 verhandelten Fällen ist das eine erschreckend hohe Quote. 'In dubio pro reo', im Zweifel für den Angeklagten. Dennoch kommt es immer wieder zu diesen Fehlurteilen. Das Leben des unschuldig Verurteilten ändert sich komplett - für den Verurteilten, aber auch für seine Angehörigen. Existenzen werden zerstört, Perspektiven vernichtet, Familien auseinandergerissen. Kommt das Justizopfer letztendlich frei und wird ein Fehler der Justiz eingeräumt, kann die Haftentschädigung den emotionalen Schaden nie wieder gut machen - den finanziellen nur schwer. 25 Euro pro Hafttag! Im internationalen Vergleich zahlt der deutsche Staat erschreckend wenig für seine Opfer im Namen der Justiz. In der Dokumentation zeigt Süddeutsche TV, wie der Rechtsstaat mit seinen Opfern umgeht und nur sehr träge um Wiedergutmachung bemüht ist.[…]






Die Samstags-Dokumentation "Unschuldig im Gefängnis - Justizopfer und ihr Kampf gegen Fehlurteile" (Produzent: Süddeutsche TV) hat den Bayerischen Fernsehpreis "Blauer Panther" gewonnen.

"Der Autor Frank Rudnick stellt in dieser bewegenden Dokumentation auf VOX Personen in den Mittelpunkt, für die die Gesellschaft den lapidaren Begriff der 'Justizopfer' verwendet. Eindringlich, aber nicht larmoyant schildert Rudnick den Alltag der Menschen, die auf Grund von Fehlurteilen lange, teils viele Jahre, im Gefängnis saßen. Unbescholtene Bürger sind sprichwörtlich über Nacht Verdächtige. Die Justiz zeigt sich bei vermeintlicher Überführung der Verdächtigen unerbittlich. Die Betroffenen und deren Familien und Freunde erleben reale Albträume. Rudnick gelingt zu bester Sendezeit am Samstagabend ein einfühlsamer Einblick in Einzelschicksale. [...]", so die Begründung der Jury.



VOX-Chefredakteur Kai Sturm: "Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Mit ,Unschuldig im Gefängnis' ist es dem Autor Frank Rudnick und Süddeutsche TV gelungen, die dramatischen Lebensgeschichten von Menschen, die zu Unrecht im Gefängnis saßen, auf eine ganz besonders packende aber auch gefühlvolle Art und Weise zu erzählen - dafür und für die jahrelange gute Zusammenarbeit möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Hochkarätige Sendungen wie diese sind der Grund dafür, dass Dokumentationen auch in Zukunft fester Bestandteil des VOX-Programms sein werden."



Auch Petra Glinski, Geschäftsführerin von Süddeutsche TV, freut sich: "Die Dokumentation ,Unschuldig im Gefängnis' war eine ganz besondere Herausforderung. Wir wollten Menschen portraitieren, die jeglichen Glauben an Recht und Gerechtigkeit verloren haben. Und waren dankbar, dass die Protagonisten die Kraft fanden, uns ihre Geschichte zu erzählen, obwohl damit ihr ganz persönlicher Albtraum wieder sehr präsent war und oftmals alte Wunden erneut aufgerissen wurden. Unser Autor Frank Rudnick hat sich bei seiner Arbeit nicht von einer - berechtigten - Empörung leiten lassen, sondern akribisch recherchiert, Informationen gesammelt und alle Seiten gehört. Aus Produzentensicht ist es ein großes Privileg, dass VOX für diese Thematik 90 Minuten Sendezeit zur Verfügung stellte."



Eine Wiederholung der preisgekrönten Samstags-Dokumentation "Unschuldig im Gefängnis - Justizopfer und ihr Kampf gegen Fehlurteile" zeigt VOX am 01.06.2013 um 22:10 Uhr.



Hintergrundinformationen:



Die Samstags-Dokumentation "Unschuldig im Gefängnis - Justizopfer im Kampf gegen Fehlurteile" wurde am 1. Dezember 2012 um 22:00 Uhr bei VOX ausgestrahlt. Süddeutsche TV berichtete in der zweistündigen Sendung über Menschen, die Opfer von Justizirrtümern wurden. Unter anderem beleuchtete die Dokumentation den Fall von Familienvater Ralf Witte aus Hannover, dem 2001 vorgeworfen wurde, sich an einem damals 15-jährigen Mädchen vergangenen zu haben. Zur Tatzeit war der Straßenbahnfahrer auf einem Familienfest und hatte mit über 30 Zeugen eigentlich ein wasserdichtes Alibi. Trotzdem wurde er zu zwölf Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Erst nach fünf Jahren in Haft gelang es seinem Rechtsanwalt, bei einem Wiederaufnahmeverfahren die Freiheit von Ralf Witte zu erkämpfen. Dabei kam unter anderem heraus, dass das angebliche Opfer ein ärztliches Attest gefälscht hat. Außerdem berichtete die Samstags-Dokumentation über Monika de Montgazon. Sie saß 889 Tage unschuldig im Frauengefängnis, weil sie ihren schwer krebskranken Vater umgebracht haben soll, indem sie in seinem Haus Feuer legte. Erst nach zwei Jahren wurde klar: Die Brandgutachten waren fehlerhaft, die Arzthelferin ist unschuldig.



Pressekontakt:

VOX Presse und Kommunikation, Magnus Enzmann, Tel.: 0221/456-81518

Bei Fotowünschen: VOX Bildredaktion, Lotte Lilholt, Tel.: 0221/456-81512

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen